Meine Lieblingsziele: Sardinien

Meine Lieblingsziele - von Hans Wembacher.
Die Smaragdküste Sardiniens - die Karibik des Mittelmeeres

Einer der schönsten Abschnitte des Mittelmeers befindet sich zwischen Olbia und Santa Teresa an der nordöstlichen Ecke Sardiniens. Mehrere Halbinseln mit unzähligen Buchten, feinsten weißen Sandstränden und dem glasklaren, türkisblauen Wasser erwarten den Besucher. Arzachena ist die größte Gemeinde auf der zweitgrößten Italienischen Insel. Die völlige unberührte 50 km lange Küste entdeckte der Ismaeliten-König Aga Khan, und kaufte den gesamten Grund von den Eigentümern. Er erschloss den gesamten Grund, machte die Infrastruktur wie Straßenbau, Medizinische Versorgung, und legte eine ganze Reihe von Ortschaften an. Diese sollten sich harmonisch im sogenannten mediterranen Stil, unauffällig, mit viel Baumbestand und Macchia, in die von riesigen Granitfelsen geprägte Landschaft einfügen. Dies ist bis heute gelungen. Keine der unzähligen Villen und Touristenzentren verschandelt die exklusive Gegend, in der viele Millionäre ihre Sommer-Residenzen und Yachtplätze haben.

Fangen wir mit Olbia an. Hier ist das größte Geschäftszentrum und der große Fährhafen und der Flughafen sind immer der Ausgangspunkt. 2 vorgelagerte hohe Inseln, Tavolara und Molara prägen die Meeresansicht. Golfo Aranci ist ebenfalls Fähr- und Fischerhafen und entwickelt sich zu einem Urlaubsort. Eine der luxuriösesten Siedlungen ist Porto Rotondo. Treffpunkt ist hier der Hafen und die Piazetta mit einem Freilichttheater. Gleich um die Ecke liegt abgeriegelt die Villa Certosa. Berlusconi, reichster Mann Italiens, besitzt das 40 Hektar-Anwesen und machte es mit seinen Partys weltbekannt.

Die eigentliche Costa Smeralda, die von einem Konsortium verwaltet wird, beginnt etwas nördlicher. Herrliche Ausblicke aufs Meer, die vorgelagerten Inseln und die Strände kann auf der hügeligen Strecke genießen. Ein kleiner Abstecher führt uns in die Cala di Volpe, die Fuchsbucht und Ramazzino. 2 Luxushotels, in denen auch öfters Fußball-Nationalmannschaften trainieren, 1 Golfplatz vom feinsten und herrliche Badebuchten sind Urlaubserlebnis pur. Sie haben immer freien Zugang, nur eine Parkgebühr wird in Sommer erhoben. Am Kreuzungspunkt zur Hauptstraße steht ein Supermarkt und den sollte man besuchen. Hier gibt es alles was das Herz begehrt. Allein die Getränkeauswahl mit über 100 Champganersorten, edelstes Weinangebot, ein reichhaltigstes Obstangebot und die Fleisch- und Fischspezialitäten lassen darauf schließen, daß hier die Köche der Betuchten ihre Einkäufe machen. Trotzdem gibt es dort vieles zum ganz normalen Preis.

Mittelpunkt der Costa Smeralda ist Porto Cervo, der Hirschhafen. So genannt, da die Bucht mit dem Hafen von oben einem Geweih ähnelt. Im Juli/August sind dort die Yachten des Geldadels zu bewundern. Dazu passt natürlich das malerische Zentrum. In den verwinkelten Gassen mit den Treppen und dem Blumenschmuck, fühlt man sich sofort heimisch. Nette Cafés und Restaurants laden ein. Der Hauptplatz bietet einen Blick auf den Hafen und die Geschäfte und Boutiquen, alle berühmten Weltmarken sind vertreten, warten auf Kundschaft. Die Kirche Stella Maris, Meeresstern, ist ein architektonischer Höhepunkt oberhalb der pastellfarbenen Urlaubsdomizile. Liscia di Vacca und Poltu Quata mit seinen bezaubernden Hafen sind die letzten Ortschaften des Konsortiums. Baja Sardinia ist zwar auch ein Retortenort, aber viel normaler. Ein ganz langer Sandstrand, schöne Cafés und Pizzerien, gute 4* Hotels machen diesen Badeort zu meinem bevorzugten Aufenthaltsort. Und bei unseren Leserreisen Ende September kann es schon passieren, daß unsere Gruppen nach Porto Cervo in ein 5*Hotel verlegt werden. Der Hotelbesitzer, dem viele Luxushotels gehören, schließt einige davon. Dann kostet unsere Reise mit Flug und HP für 8 Tage soviel wIe dort allein 2 Übernachtungen.

Arzachena ist der alte Hauptort, überragt vom „Pilz“, einem markanten Granitfelsen. Rund um den Ort gibt es viele Sehenswürdigkeiten aus der Steinzeit. So gibt es die Grabanlage Li Muri, die Gigantengräber mit zum Teil 4 m hohen Felsstelen. Aus dieser Zeit stammen auch die Nuraghen, steinerne Rundbauten, die als Wohnungen und später den Hirten als Unterkunft dienten. Über 7000, zum Teil verfallen, kann man noch auf Sardinien, besonders in der Gallura, der nördlichsten Landschaft finden. Über den Badeort Cannigione mit seinem Bootshafen kommt man an das Capo d‘Orso. Ein von weitem sichtbaren Granitgebilde haben Wasser, Sturm und Wind so zugesetzt, so daß ein riesiger Fels in der Form eines Bären kilometerweit zu sehen ist. Wer hinaufklettert, kann in den Ausbuchtungen das Singen des Winds hören. Von Palau geht es mit der Autofähre in 20 Minuten nach La Maddalena. Sie ist die größte Insel des gleichnamigen Archipels. Hier beherbergte einst die Nato ihre Atom-Uboote. Zunächst fahren wir über einen Damm und Brücke zur Nachbarinsel Caprera, die Ziegeninsel. Schon der Italienische Einheitskämpfer Garbaldi schätzte dieses Paradies. Hier errichtete er seine Villa und liegt auch dort begraben. Ansonsten ist die Insel Naturschutzgebiet. Auf der Hauptinsel beginnt sofort die Strada Panoramica, die zu den schönsten Aussichtsstraßen der Welt zählt. Kleine Buchten mit Badeplätzen, Befestigungsanlagen auf den Anhöhen, viele kleine romantische Insel liegen vor einem und nicht zuletzt grandiose Ausblicke auf die Süd- und Westküste von Korsika. Ein Badeaufenthalt sollte nicht versäumt werden.

Ganz lebhaft ist der Hauptort L Maddalena mit Fußgängerzone, typischen Bars und Pizzerien und dem Hafen. Hier ist es echt italienisch und man merkt sofort, das sich alles über Jahrhunderte entwickelt hat und nicht künstlich geschaffen wurde. Der Myrto, aus Myrthenbeeren gemachter Likör, ist ein begehrtes Mitbringsel.Die Meeresvielfalt mit Thunfisch, Langusten werden mit Nudeln serviert.

Wer noch weiter Richtung Norden möchte, kommt nach Santa Teresa Gallura. Hier fahren die Schiffe nach Korsika. Gleich daneben liegt das Granitvorgebirge von Capo Testa. Bei einer Wanderung durch die Felsenlandschaft kommt man zum Leuchtturm mit der schönsten Aussicht. Die Rückfahrt sollte man durchs Hinterland unternehmen. Echtes Bauernland mit Schafherden, Weinbaugebieten und Korkeichenwälder sieht man. Aus den Rinden der Korkeiche werden Korken, Baumaterialien und vieles mehr produziert. Viele der
Bauernhöfe bieten Agro-Tourismus an. Man kann dort nicht nur übernachten, sondern auch die Spezialitäten, besonders am Wochenende, probieren. Zwischen 20 und 30 verschiedene Wurst, Käse, Salat, Gemüse, Pilze, Fleischgerichte und zum Abschluss die Süßigkeiten. Natürlich dürfen Wein- und Rotwein der Gallura und der selbstgebrannte Schnaps nicht fehlen. Wer zurück nach Olbia fährt, sollte unbedingt die Granitlandschaft mit den großen Wackelsteinen von San Pantaleo nicht versäumen.
Übrigens ist Olbia nur 1 Flugstunde von München oder Salzburg entfernt. 2021 ist wieder eine Leserreise des Traunsteiner Taglatts und des Berchtesgadener Anzeigers vorgesehen.

Meine Empfehlungen:
Beste Strände: Baia Sardinia, Cala di Volpe, Inseln rund um La Maddalena

Beste Spezialitäten: Brot (pane carasau), Lamm, Spanferkel, Wildschwein, Fisch und Meeresfrüchte

Bestes Essen: Liscia di Vacca: Lu Pisantinu – www.ristorantelupisantinu.eu
Baja Sardinia: Pizzereia Sole Mare – www.pizzeriaspaghetteriasolemare.it
Auf dem Weg Baja Sardinia Arzuachena: L´Oasi, T. +39 0789 98808 – ungedingt besuchen.
Agro-Tourismus: Agrisole bei Olbia www.agriurismo-agrisole.com

Besten Wein: Cantina Sociale Gallura – bester Vermentino – Canayli – www.cantinagallura.net

www.wembacher-reisen.de